Prowolle Schweiz
Pro Wolle Schweiz wurde 2013 gegründet, durch den Zusammenschluss der Vereine Pro Wolle und
Schafwollverwertung-Selbsthilfeorganisation. Dem Verein sind 52 Mitglieder angeschlossen, davon gut die Hälfte Schafhalter (meist mit Kleinbeständen) und vier Schafwollverwertungsbetriebe.
Prowolle Schweiz unterstützt die Schafhalter und Schafwollverwertungsbetriebe bei Fragen und Innovationen. Pro Wolle Schweiz ist vom Bundesamt für Landwirtschaft BLW als Selbsthilfe-Organisation anerkannt.
Unter anderem konnte Pro Wolle Schweiz im März 2018 mit dem Bundesamt für Landwirtschaft einen Finanzhilfevertrag für ein Innovationsprojekt abschliessen. Das Projekt hat die Entwicklung eines natürlichen Mottenschutz-Wirkstoffes zum Ziel. Dieser soll insbesondere auch für die Applikation auf Dämmmaterialien verwendbar sein.
In der Schweiz halten etwas mehr als 8’000 haupt- und nebenberufliche Bauernbetriebe rund 350’000 Schafe. In den letzten Jahren sank die Zahl kontinuierlich, stieg 2018 aber wieder etwas an. Schafe sind ausgesprochene Herden- und Weidetiere. Im Sommer nutzen sie abgelegene Alpgebiete.
Von diesen Tieren werden jährlich 800 Tonnen Rohwolle geschoren. Das sanfte und doch rasche Scheren eines Schafes ist ein Handwerk, das viel Erfahrung verlangt.
PRO WOLLE SCHWEIZ und die angeschlossenen Verarbeitungsbetriebe verwerten auch Schurwolle von Alpaka, Lama und anderen Wolltieren.
PRO WOLLE SCHWEIZ hat mit Unterstützung durch das Bundesamt für Landwirtschaft ein Projekt mitgetragen, welches auf der Basis von pflanzlichen Wirkstoffen ein Mottenschutzmittel für Schafwolle entwickelt. Die geeignete Wirkstoffkombination wurde gefunden, zur Zeit laufen die notwendigen Tests, die für eine Markteinführung notwendig sind. Ein natürlicher Mottenschutz würde die Marktstellung von Schafwollprodukten verbessern. Auf ein Naturprodukt warten insbesondere die Hersteller von Dämmmaterialien aus Schafwolle, die bei der Isolation von Wohnbauten eingesetzt werden.
Die Verarbeitungsbetriebe, die PRO WOLLE SCHWEIZ angeschlossen sind, betreiben mehrere traditionelle Kardmaschinen.
Sie erhalten technisches Know how für die Wollverwertung in unserem Land aufrecht.
Nach der Schur wird die Wolle sortiert. Die Rückenpartien eignen sich für Schlafkomfort und Strickwolle. Der Rest geht in die Filz- oder Dämmstoff- Verarbeitung.
