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Unglaublich, aber wahr: Über viele Jahre hinweg wurde Schweizer Schafwolle in grossen Mengen verbrannt. Das liegt daran, dass lange Zeit der Wert dieses einzigartigen Rohstoffs nicht erkannt wurde. Heute jedoch haben findige Unternehmen den Nutzen von Schafwolle entdeckt und verwandeln sie in eine Vielzahl innovativer Produkte – von Matratzen und Duvets über Teppiche und Wärmedämmplatten bis hin zu Akustikpaneelen und Düngerpellets.
Schafe gehören zu den ersten Tieren, die vom Menschen domestiziert wurden. Diese genügsamen und sanften Tiere haben sich optimal an verschiedene Umgebungen angepasst und sind auch in anspruchsvollen, unwegsamen Gebieten zu finden. Vor allem in Bergregionen spielen sie eine wertvolle Rolle: Sie sorgen für eine nachhaltige Landschaftspflege und fördern eine hohe Biodiversität. Laut Pro Wolle Schweiz, der Selbsthilfeorganisation von Schafhaltern und Verwertungsbetrieben, weiden rund 350.000 Schafe in der Schweiz. Dabei ist das Weisse Alpenschaf die mit Abstand häufigste Rasse. Diese robusten Vierbeiner sind heute ein fester Bestandteil der Schweizer Landwirtschaft und liefern uns Fleisch, Milch und – natürlich – Wolle. Aber die Nutzung von Schafwolle war nicht immer selbstverständlich.
Schafwolle galt einst als Luxusprodukt, das nur den oberen Gesellschaftsschichten vorbehalten war. Die natürliche Schafwollfaser war begehrt, und Produkte aus Schafwolle waren ein Statussymbol. Erst im 19. Jahrhundert, mit dem Beginn der industriellen Wollproduktion und dem Import von Schafwolle aus Australien und Neuseeland, änderte sich das Bild. Plötzlich war Schafwolle für breitere Bevölkerungsschichten erschwinglich. Doch dieser Erfolg war nur von kurzer Dauer. Mit dem Aufkommen von synthetischen Fasern, die aus Erdöl und Kohle gewonnen wurden, sank der Wert von Schafwolle dramatisch. Die Nachfrage brach ein, und die glorreichen Zeiten der Schweizer Schafwolle endeten abrupt.
Die Folgen waren dramatisch: Viele Schafhalter waren gezwungen, die überschüssige Wolle entweder zu verbrennen oder zu vergraben. Über Jahre hinweg blieb die Schafwolle ein ungenutzter Rohstoff. Doch die Geschichte der Schafwolle endet zum Glück nicht an diesem Punkt. In den letzten Jahren hat sich das Blatt erneut gewendet. Immer mehr Menschen erkennen den Wert dieses natürlichen, nachwachsenden Rohstoffs und setzen auf Schweizer Schafwolle. Laut Pro Wolle Schweiz gibt es mittlerweile rund zwei Dutzend Unternehmen in der Schweiz, die jährlich bis zu 700 Tonnen Rohwolle verarbeiten und sie so vor der Vernichtung bewahren.
Die Nachfrage nach Schweizer Schafwolle-Produkten wächst kontinuierlich. „Es gibt einen grossen Markt für hochwertige und regionale Produkte aus Schafwolle. Immer mehr Menschen achten auf gute Qualität und regionale Herkunft. Immer mehr sind fasziniert von den vielen Vorteilen der Schafwolle. Sie kann den Feuchtigkeitshaushalt hervorragend regulieren, was zu einem angenehmen Schlafklima beiträgt. Zudem ist sie atmungsaktiv und temperaturausgleichend: Im Winter hält sie warm, während sie im Sommer für eine angenehme Kühle sorgt. Kissen, Auflagen und Bettdecken aus diesem nachwachsenden Rohstoff, sind nicht nur biologisch abbaubar, sondern werden auch bei jüngeren Kundinnen und Kunden immer beliebter.
Gerade bei Wolldecken und Duvets spüren die Verbraucher einen deutlichen Unterschied zu Produkten aus Kunstfasern oder Daunen – und das schon nach einer Nacht. Die Schafwollfaser hat eine besondere Eigenschaft: Sie kann bis zu einem Drittel ihres Trockengewichts an Wasserdampf aufnehmen und wieder abgeben, ohne sich nass anzufühlen. Diese hervorragende Feuchtigkeitsregulierung macht Schafwolle ideal für Bettwaren. Ausserdem eignet sich Schafschurwolle besonders für Allergiker, ist elastisch, reissfest und besitzt selbstreinigende Eigenschaften.
Die Produktion von Schafwollprodukten ist jedoch anspruchsvoll und mit hohen Kosten verbunden. Die Verarbeitung der Wolle ist kostenintensiv und erfordert viel Know-how – von der Einteilung der Wollarten über das Waschen bis hin zur Veredelung. Die Unternehmen setzen auf eine sorgfältige Produktion, um Produkte zu schaffen, die in Qualität und Langlebigkeit einzigartig sind. Doch es gibt Herausforderungen, die dringend gelöst werden müssen. Derzeit gibt es zwei grosse Probleme: Zum einen fehlt in der Schweiz eine grössere Wollwäscherei, was zu langen Wartezeiten führen kann. Zum anderen ist der Preis für Rohwolle derzeit so niedrig, dass das Sortieren für die Schafzüchter oft nicht rentabel ist. Diese niedrigen Preise wirken sich negativ auf die Qualität der Wolle aus, die den Verarbeitungsbetrieben zur Verfügung steht.
Doch die Branche bleibt optimistisch. Die Schur und das Sortieren der Wolle sind entscheidende Schritte, um den Rohstoff optimal zu nutzen. Hochwertige Wolle vom Weissen Alpenschaf wird in der Regel für Duvets, Skijacken oder Akustikpaneele verwendet. Mischwolle eignet sich besonders für Wärmedämmplatten, und die sogenannte „Restwolle“ findet als Düngerpellets in Schweizer Gärten Verwendung. In der Branche gilt: Jede Wollart hat ihren Nutzen. Die Rückkehr der Schafwolle in die Schweizer Produktion ist ein Beispiel für die Wiederentdeckung eines traditionellen Rohstoffs, der heute wieder jene Wertschätzung erfährt, die er verdient.